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Liederabend Henning Kaiser, Tenor
Christian Weiherer, Klavier
Henning
Kaiser studierte Gesang in Hamburg und privat bei Ulla Groenewold. Er
hat sich, insbesondere als Interpret der Passionen und Oratorien
Johann Sebastian Bachs, einen hervorragenden Ruf erworben. Darüber
hinaus fühlt er sich auch dem Ensemblegesang verpflichtet, was zu
einer Zusammenarbeit mit den führenden Ensembles für Alte Musik wie
der Lauttencompagney, Himlischen Cantorey, Cantus Cölln, dem Orlando
di Lasso Ensemble, dem Freiburger Barockorchester Consort, Balthasar
Neumann Chor und -Ensemble u. a. Führte.
Christian
Weiherer studierte katholische
Kirchenmusik u. a. bei Norbert Düchtel und Prof. Gerhard Weinberger.
International als Organist, Cembalist, Pianist und Dirigent tätig,
belegen zahlreiche CD-Einspielungen sein meisterhaftes Können.
Auf
dem Programm stehen Werke von J. Brahms, R. Schumann und
B. Britten – alle drei bedeutende Liedkomponisten. Von Brahms
erklingen einige Volkslieder. Bekannte Melodien, zu denen er mit
sparsamsten Mitteln eine Begleitung zauberte, mit der er immer genau
den richtigen Ton der Lieder trifft. So entstanden höchst rührende
und zerbrechliche Gebilde.
R.Schumann
bezeichnete seinen Liederkreis op.39 nach Gedichten J.von
Eichendorffs als "mein Romantischstes". Melancholische
Rückblicke, Enttäuschung und Einsamkeit stehen dabei im
Mittelpunkt. Einige seiner berühmtesten Lieder entstammen diesem
Zyklus, so die berückend schöne "Mondnacht", Schumanns
modernstes Lied „Ich hab´ im Traum geweinet“ und der trotz allem
jubilierende Schlußgesang „Frühlingsnacht“.
Im
Juli 1945 bricht Britten zusammen mit Yehudi Menuhin nach
Deutschland auf, um in den von den Westalliierten und Sowjets
errichteten Lagern zu musizieren. Der Anblick der Überlebenden, z.B.
in Belsen, erschütterte ihn zutiefst. Alle danach komponierte Musik
ist von diesem Erlebnis geprägt. So entstand direkt nach dem Besuch
sein düsterster Lied-Zyklus „The Holy Sonnets of John Donne“
op.35 für Tenor und Klavier. Die Bilder aus den Lagern sind hier in
Töne umgesetzt. In seinem umfangreichen Liedschaffen wurde Britten
besonders von Purcells Sprachmelodie und Schuberts Gewohnheit, jedem
Lied ein Ur-Motiv zu Grunde zu legen, beeinflußt.
Brittens
Musik ist immer emotional, verständlich und ergreift Ausführende
und Zuhörer unmittelbar.
Er
experimentiert und schockiert nicht, sondern packt das Herz der
Zuhörer. „Batter my heart“ - „Erstürme mein Herz“, so der
Titel eines der Sonette.
Chr.
Weiherer bietet um 19.15 eine Einführung in die Werke des Abends an.
Zum
Konzert verkehrt wieder ein kostenloser Shuttle-Bus, beginnend um
18:25 Uhr an der Haltestelle Spiegelschwab, 18:30 Uhr ZOB, 18:35 Uhr
Weinmarkt, 18:45 Uhr städt. Realschule, 18:50 Uhr Th.-Heussschule,
18:55 Uhr Haltestelle Mitteresch und 19:0 Uhr FOS/BOS. Rückfahrt ab
etwa 22:15 Uhr in umgekehrter Reihenfolge.
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