Hamburger Ratsmusik

Memminger Meisterkonzerte e.V.

Kleiner Saal, Stadthalle, Mittwoch, 04. Oktober 2017  20:00

Hamburger Ratsmusik
Simone Eckert, Viola da gamba
Christoph Heidemann, Barockvioline
Bettina Ihrig, Barockviola
Dorothee Palm, Barockvioloncello

 

 

Carl Friedrich Abel             Quartetto A-Dur
(1723 - 1787)
Wolfgang A. Mozart           Präludium und Fuge von J.S. Bach KV 404a  für Streichtrio
  (1756 - 1791)
Carl Ph.E. Bach                   Sonate D-Dur  Wq 137
  (1714 – 1788)
Carl Stamitz                         Quartetto D-Dur
  (1745-1801)
Joseph Fiala                         Sonata G-Dur Ms.SWI
  
(1748-1816)
Carl Friedrich Abel /          
   Wolfgang A. Mozart        Adagio - Allegro - Aria - Minuet für Viola da gamba solo
 
Carl Friedrich Abel           Quartetto B-Dur

 

Die Anfänge der Hamburger Ratsmusik reichen zurück bis ins 16. Jahrhundert. Nach dem Grundsatz „Gott zu Ehren und Hamburg zur Lust, Ergötzlichkeit und Nutz“ leistete sich die Stadt ein Eliteensemble von acht Ratsmusikern. Wieder auferweckt 1991 von der Gambistin Simone Eckert konzertiert das Ensemble heute in Deutschland und vielen Ländern Europas. 2006 und 2010 wurde das Ensemble mit dem dem Echo Klassik ausgezeichnet.

Als der Musiker und Verleger Johann Joachim Christoph Bode den Bestseller A sentimental Journey von Laurence Sterne1768 ins Deutsche übersetzte, schlug ihm Gotthold Ephraim Lessing als Übersetzung für sentimental den Neologismus empfindsam vor, der in der Folge auf die ganze Epoche der Empfindsamkeit übertragen wurde. Sterne, neben Jean Jacques Rousseau der wichtigste Vertreter dieser Strömung und selbst Gambenspieler, war mit Carl Friedrich Abel bekannt und zitierte ihn immer wieder in seinen Werken als den Gambisten, der seine Zuhörer zu Tränen rührt. Ein anderer Zeitgenosse setzte Abel als Sterne of Music mit dem erfolgreichen Autoren gleich: „the one wrote, and the other composed to the soul“. Die Verbindung zur Familie Bach ist eng: Geboren in Köthen, wo Abels Vater unter Johann Sebastian Bach an der Hofkapelle wirkte, studierte Carl Friedrich später bei Bach in Leipzig. Mit dem jüngsten Sohn der Familie Bach, Johann Christian, führte er später eine wichtige Konzertreihe in London. Als 1764 die Familie Mozart in London weilte, hörte der junge Wolfgang Amadeus Abel auf der Viola da gamba konzertieren. Hier komponierte Mozart seine ersten Symphonien, direkt nachdem er seine ersten Violinsonaten in Deutschland und Frankreich veröffentlicht hatte. Dafür hat er bei Abel Kompositionsunterricht genommen, denn Mozarts Abschrift einer der Sinfonien Abels, die er zu Studienzwecken kopiert hatte, wurde lange Mozart selbst zugeschrieben (KV 18). In einem Manuskript, das Abel eigenhändig für die Countess of Pembrooke zusammengestellt hat (British Museum Add.MSS 31697), findet sich zwischen Abels eigenen Kompositionen für Viola da gamba solo die Bearbeitung einer Arie Mozarts. Als Schüler Johann Sebastian Bachs und Lehrer Mozarts ist Abel ein wichtiges musikalisches Bindeglied in der Zeit zwischen Barock und Klassik.